Di., 18.09.2012
Fest von „Lüdinghausen Global“ führte unterschiedliche Nationen und Kulturen zusammen „Integration muss gelebt werden“
Vielfalt der Kulturen und der Nationalitäten war am Samstag das Fest von „Lüdinghausen Global“ auf dem Marktplatz überschrieben. Foto: wer
Lüdinghausen –
„Musik ist eine Weltsprache und muss nicht übersetzt werden“ – Swetlana Specht, Leiterin der Musikschule Littau, spannte mit ihren Worten gleichsam einen roten Faden um das Geschehen auf dem Marktplatz am Samstag.
Von Peter Werth
Bei der zweiten Auflage des Festes von „Lüdinghausen Global“ ging es um friedliches Miteinander, ein Fest der unterschiedlichen Kulturen und Nationalitäten, das seinen aussagekräftigen Ausdruck vor allem in Musik und Tanz fand.
Gleich zu Beginn hatte Moderator Christoph Davids auf die Erstürmung der deutschen Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum durch fanatisierte Islamisten hingewiesen und betont: „Wir in Lüdinghausen setzen ein Zeichen dagegen. Wir feiern ein fröhliches und friedliches Fest der Nationen.“ Schließlich lebten Menschen aus 78 verschiedenen Nationen in Lüdinghausen.
Das Zusammenleben wurde denn auch auf unterschiedlichste Weise dargestellt: Am Eindringlichsten wohl durch den „Chor der Nationen“, zu dem sich die rund 120 Akteure unter der Leitung von Monika Kleinhenz zusammengefunden hatten. Kinder und Erwachsene sangen dabei den schon im vergangenen Jahr vorgetragenen Michael Jackson-Hit „We are the world“ und auch das Lied „That what friends are for“ (Dionne Warwick).
„Integration muss gelebt werden“, erklärte dazu Konrad Kleyboldt, Sprecher der „Arbeitsstelle Gerechtigkeit und Frieden“, der das Fest wie im Vorjahr auf die Beine gestellt hatte. Er freute sich vor allem, dass schon bei den Vorbereitungen so viele Menschen verschiedener Nationalitäten mitgemacht hätten. „Lüdinghausen ist kein Pflaster für Hass gegen Ausländer“, betonte er nachdrücklich. Menschen unterschiedlicher Herkunft könnten viel voneinander lernen.
Über ihre Erfahrungen im Ausland berichteten im Gespräch mit Christoph Davids Jonas Becker, der auf eigene Faust acht Monate in Kanada unterwegs war, und Johannes Noll, der als Austauschschüler neun Monate in Argentinien gelebt hat. Drei Junge Männer aus Pakistan und Nigeria erzählten über ihre Erfahrungen in Deutschland.
Wie vielfältig das kulturelle Leben in der Stadt ist, zeigten der Auftritt internationalen Kinder- und Jugendgruppen, aber auch die Spielleute des Plattdeutschen Vereins. Für besonderes Aufsehen sorgten dabei vier junge Frauen, deren Familien aus Sri Lanka stammen, mit ihrer Darbietung in ihren traditionellen Gewändern. Rasant wurde zu einer Bollywood-Melodie über die Bühne gefegt. Und für ein fröhliches Tänzchen holten die „Plattdeutschen“ die anderen Akteure wie auch Tanzwillige aus dem Publikum auf das Parkett. Für „Einheit, Frieden und Gleichberechtigung“ trat zum Abschluss die münsterische Formation „Steps für World Peace“ auf die Bühne.
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